St. Josef
Erfurt-Ilversgehofen
Zur Geschichte von St. Josef
Nach der Reformation ist das Dorf Ilversgehofen vor den Toren der Stadt Erfurt evangelisch. Die Martinikirche am Ende der H.-Sailer-Straße ist die Kirche des Dorfes.
Mit der Industrialisierung im 19. Jahrhundert wird aus dem Dorf eine Industriesiedlung; die Bevölkerungszahl wächst, auch Katholiken ziehen zu. Am 06.12.1879 wird in einem Haus in der Magdeburger Allee die erste Hl. Messe seit der Reformation gefeiert. Etwa 200 katholische Christen leben in Ilversgehofen. Ab 1882 gibt es erste zuständige Priester als Seelsorger.
Nach der Gründung eines Kirchbauvereins 1887 kann 1893 der Grundstein für eine Kirche gelegt werden. Bereits 600 Katholiken leben inzwischen in Ilversgehoven. Am 22.06.1894 wird, nach knapp einjähriger Bauzeit, die Kirche „St.Josef“ durch den Paderborner Bischof eingeweiht.
1909 wird St. Josef zur Filialgemeinde der Erfurter Pfarrei St. Nikolaus u. Jakobus (Schotten).
1911 wird der Ort Ilversgehofen in die Stadt Erfurt eingemeindet.
1920 wird der Gemeindekindergarten gegründet. Er befindet sich zu diesem Zeitpunkt am Johannesplatz.
1931 wird St. Josef zur Pfarrei erhoben (nach damaligem Recht war dies nur durch Übertragung des Pfarr-Rechts einer anderen Kirche möglich; die Allerheiligenkirche wird Filiale des Domes)
1933 findet die Einweihung des Pfarrheims statt. 1939 zieht auch der Kindergarten der Gemeinde vom Johannesplatz an den heutigen Standort.
In den Jahren von 1957 bis 1973 wird die Kirche grundlegend renoviert und der Stil der Gründerzeit geht verloren.
Seit 1988 wird das alte Pfarrheim und der alte Kindergarten durch ein neues Gemeindehaus mit integriertem Kindergarten ersetzt.
1992 findet die Einweihung des heutigen Gemeindehaus mit dem Kindergarten statt.
Zum 100jährigen Jubiläum 1994 wird die Kirche in der heutigen Gestalt renoviert, u.a. die Neugestaltung der Fenster und des Kreuzweges sowie des Altarraumes. Vom ursprünglichen Bestand zeugen noch die Fenster im Chorraum und auf der Empore, der Taufstein und die Figur des Hl. Josef im Eingangsbereich.
Die Gemeinde, die besonders nach dem 2. Weltkrieg durch Vertriebene stark gewachsen war, hat nach der Wende 1989 und dem Wegzug vieler aus den Plattenbaugebieten viele Gemeindemitglieder verloren.
2016 wird die Kirche ein weiteres Mal renoviert. Es gibt ein neues Farbkonzept (die Farben aus den Seitenfenstern werden für den Innenraum aufgegriffen). Der Kirchenraum erscheint dadurch heller und freundlicher. Die Elektrik wird erneuert, die in die Jahre gekommenen Lampen werden ausgetauscht. Die Kirchenbänke sind Opfer der Holzwürmer geworden und werden ersetzt.